Benzodiazepine – Zunahme ambulanter Verordnung und assoziierter Todesfälle in den USA

Eine aktuelle Arbeit aus JAMA Network Open beschäftigt sich mit der ambulanten Verordnungshäufigkeit (nicht der – menge!) von Benzodiazepinen in den Vereinigten Staaten von Amerika [1]. Dabei wird auch nach den Indikationen und der verordnenden Ärztegruppen stratifiziert. Grundlage sind die Jahre 2003 bis 2015, fast 390.000 ambulante Visiten wurden bezüglich der Verordnung dichotom (Benzodiazepine ja/nein) in einem cross-sektionalen Design im Rahmen des National Ambulatory Medical Care Survey (NAMCS) evaluiert. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Datenerhebung an einer repräsentativen Stichprobe aller niedergelassenen Ärzte in den USA. Weiterlesen

Benzodiazepine – erhöhtes Risiko für eine Alzheimer-Demenz?

1998 wurde eine longitudinale Fall-Kontroll-Studie mit 668 Teilnehmern, die über 75 Jahre alt waren, publiziert, die einen protektiven Effekt von Benzodiazepinen bezüglich der Entwicklung einer Alzheimer-Demenz nahe legte (1).
Am 11.11.13 wurde in den Kompendium-News darüber berichtet, dass es jedoch neue Hinweise auf langfristige kognitive, Benzodiazepin-induzierte, aber auch – aggravierte Leistungseinbußen, die bis zu einem erhöhten Risiko für Demenzen reichen können, gäbe. Diese Aussage wird jetzt durch eine Arbeit der Gruppe um Billioti de Gage bestätigt und mit zusätzlichen Daten unterfüttert (2). Weiterlesen

Benzodiazepine – zusätzliche Risiken bei der Dauergabe

Neue Ergebnisse aus epidemiologischen Studien erfordern eine Diskussion der Langzeitsicherheit von Benzodiazepinen (1).

Benzodiazepine zählen zu den meist verordneten Psychopharmaka weltweit und werden von der WHO als „essentielle Medikamente“ zur Behandlung von Alkoholentzugssyndromen, zur Anästhesie und Sedierung, Anxiolyse, „Verhaltensauffälligkeiten“, Epilepsie, Insomnie, in der Palliativmedizin und bei Muskelspasmen besonders hervorgehoben (2) . Trotz und wegen des weitverbreiteten Einsatzes gibt es verschiedene Bedenken zum langfristigen Gebrauch bei verschiedenen Patientengruppen aufgrund neuropsychiatrischen, aber zunehmend auch nicht-psychiatrischer Risiken.
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