Archiv für das Jahr 2011
Ginkgo biloba – Neue Metaanalyse zur Wirksamkeit bei Demenz
Die Datenlage zu Ginkgo biloba als Antidementivum ist weiterhin nicht einheitlich trotz der langen Anwendungszeit der Substanz seit den 80-er Jahren. In der aktuellen 8. Auflage unseres Kompendiums der Psychiatrischen Pharmakotherapie bewerten wir das Präparat im Einklang mit der gültigen S3-Leitline Demenzen (Stand: 11/2009) (http://www.dggpp.de/documents/s3-leitlinie-demenz-kf.pdf) sowie einer Metaanalyse des Cochrane-Instituts (Birks J, Cochrane Database Syst […]
Fluoxetin - Verbesserung der Rehabilitation nach zerebraler Ischämie
In einer aktuellen randomisierten klinischen Studie (Fluoxetine for motor recovery after acute ischaemic stroke - FLAME) zeigte sich bei Patienten mit motorischen Defiziten infolge eines ischämischen Schlaganfalls unter einer Behandlung mit Fluoxetin eine signifikante Verbesserung der Motorik im Rehabilitationsverlauf im Vergleich zu Placebo (Chollet et al. Lancet Neurol. 2011, 10(2):123-30).
Paliperidon-Palmitat – Zulassung zur Erhaltungstherapie bei Patienten mit Schizophrenie
Seit März 2011 ist Paliperidon-Palmitat (XEPLION®, Hersteller: Fa. Janssen-Cilag), ein monatlich zu verabreichendes, langwirkendes injizierbares Antipsychotikum, zur Behandlung der Schizophrenie europaweit zugelassen und steht seit kurzem auch für die klinische Behandlung zur Verfügung.
Methylphenidat - BfArM erweitert Zulassung bei ADHS auch für Erwachsene
Im April 2011 hat das BfArM einer Indikationserweiterung auf Erwachsene, die an ADHS leiden, für das Methylphenidat-Präparat Medikinet adult® zugestimmt. Es ist ein langwirksames Methylphenidatpräparat, welches 50 % der Dosis initial und 50 % verzögert freisetzt. Bis jetzt war die Verordnung off-label. Die Höchstdosis pro Tag sollte dabei 80 mg nicht überschreiten (bei Kindern und […]
Methylphenidat – Neue Arzneimittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS
Da Methylphenidat auch bei Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) inzwischen zugelassen ist, (s. parallele News: Methylphenidat - BfArM erweitert Zulassung bei ADHS auch für Erwachsene) sind Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zu diesem Wirkstoff auch für die Erwachsenenpsychiatrie wichtig.
Asenapin - Zulassung zur Behandlung manischer Episoden
Im September 2010 wurde mit Asenapin (SYCREST® Sublingualtabletten) durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ein weiteres atypisches Antipsychotikum für die Behandlung von mittelstark bis stark ausgeprägten manischen Episoden im Zusammenhang mit einer Bipolar-I-Störung bei Erwachsenen zugelassen. Gemäß einer Exklusivvereinbarung zwischen Lundbeck und Merck erfolgt der Vertrieb von SYCREST® Sublingualtabletten innerhalb der EU durch Lundbeck.
Reboxetin - nur noch in medizinisch begründeten Einzelfällen zu Lasten der GKV verordnungsfähig
Nachdem das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seiner Nutzenbewertung von Antidepressiva zu der Schlussfolgerung kam, dass die Wirksamkeit von Reboxetin insgesamt nur unzureichend belegt ist (http://www.iqwig.de/; im Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie Kap. 1.4: Unterschiede im Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil von Antidepressiva bei der depressiven Episode und Kap. 1.13, Präparate),
Modafinil – Indikation von der EMA auf Narkolepsie bei Erwachsenen begrenzt
Die European Medicine Agency (EMA) hat die Sicherheit und Wirksamkeit von Modafinil [Vigil® (D), Modasomil® (A, CH)] neu beurteilt. Die EMA hat am 19.11.2010 die neuen Empfehlungen seines Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) veröffentlicht.
Der deutsche Hersteller hat danach die Fachinformation zu Modafinil im Januar 2011 geändert und einen Rote-Hand-Brief im Februar 2011 […]
Prazosin – Therapieoption bei PTBS mit Albträumen
Die bisher empfohlenen medikamentösen Therapien mit SSRI oder atypischen Antipsychotika (AAP) bei der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sind noch nicht effektiv, insbesondere dann, wenn nächtliche Albträume mit im Vordergrund stehen.
Antidepressiva - Risiken für Schwangerschaft und Stillzeit
Wir möchten den Leser zeitnah über neue Publikationen zu diesem Thema informieren. Zuletzt geschah dies im Februar 2010 (www.kompendium-news.de vom 26.2.2010). Wir nehmen eine Untersuchung zu Bupropion (Figueroa, J Dev Behav Pediatr. 2010 Oct;31(8):641-8) zum Anlass, die Risiken unter Antidepressiva (letzter Stand in der 8. Auflage des Kompendiums vom November 2010) zu aktualisieren.