- In den News vom 13.4.2007 wurde auf ein möglicherweise erhöhtes Suizidrisiko unter der Verordnung von Antidepressiva hingewiesen. Dabei blieb bislang offen, ob auf der Grundlage einer von der amerikanischen Zulassungsbehörde veranlassten Metaanalyse zum Suizidrisiko unter Gabe von Antidepressiva der für Kinder- und Jugendliche bereits bestehende Warnhinweis auch auf andere Altersgruppen erweitert werden wird.[
- Kürzlich hat die FDA sich zu einer solchen Erweiterung ihrer Warnhinweise für die Altersgruppe der 18-24 jährigen entschieden und bezieht sich dabei auf Ergebnisse, die ein auch in dieser Altersgruppe (statistisch nicht signifikant) erhöhtes Suizidrisiko aufzeigen[FDA] .
- Die Daten ergeben daneben aber auch ein in der Gruppe der > 65 jährigen vermindertes Suizidrisiko unter Antidepressiva.[FDA]
- Bei der gegenwärtigen Diskussion um diese Warnung der FDA[Friedman&Leon, N Engl J Med10.1056/NEJMpo78015] wird v.a. im Hinblick auf Nutzen-Risiko-Abwägungen und durch diesen Warnhinweis möglicherweise verunsicherte Patienten und Therapeuten darauf hingewiesen, dass unbehandelte depressive Patienten ein höheres Suizidrisiko tragen als jene unter einer antidepressiven Medikation.
- Unsere[siehe News 13.04.2007] damalige Empfehlung zur Verringerung eines Suizidrisikos unter Antidepressiva (auch SSRI und SNRI) bleibt bestehen. Sie sollte auf der Basis der jetzt von der FDA vorgelegten Datenanalyse insofern erweitert werden, als in den ersten Behandlungswochen auch in der Altersgruppe der 18-24 jährigen eine besonders engmaschige Betreuung stattfinden sollte.
Francesca Regen, Berlin
Ion Anghelescu, Berlin
Otto Benkert, Mainz