Die unter Olanzapinhäufig auftretende Gewichtszunahme scheint nach Fallberichten und ersten systematischen Studien unter der Therapie mit Schmelztabletten (Velotaò) geringer auszufallen als unter herkömmlichen Tabletten; der zugrundeliegende Mechanismus ist noch unklar (de Haan et al., Psychopharmacology 2004;175;389, Arranz et al, Hum Psychopharmacol, 2007, 11:5).
Als hilfreiche medikamentöse Zusatztherapie zur Reduktion der unter Olanzapin häufig auftretenden Gewichtszunahme sind Topiramat (100-250 mg/Tag) und Amantadin (100-300 mg/Tag) derzeit am besten belegt; auf eine in Einzelfällen mögliche Verschlechterung der psychotischen Symptomatik muss hierbei geachtet werden. Hinweise für eine positive Wirkung bei Olanzapin-induzierter Gewichtszunahme bestehen auch für Nizatidin (300-600 mg/Tag) und Reboxetin (4 mg/Tag).
Diätetische Maßnahmen und Programme zur Verhaltensmodifikation (körperliche Aktivität, Sportprogramme, Verhaltensmodifikation) sind sowohl zur Prävention als auch zur Therapie von Gewichtszunahmen unter Antipsychotika geeignet und erfolgversprechend. Der Prävention — durch Auswahl des geeigneten Antipsychotikums (vgl. Kompendium, 6.A., Tabelle 3.5) und regelmäßige Gewichtskontrollen — kommt eine besondere Bedeutung zu.
Bei einer Gewichtszunahme von über 7-10% des Ausgangsgewichtes wird von einer signifikanten Zunahme gesprochen; dann sind Maßnahmen (ggf. auch Umsetzen) indiziert.
Matthias J. Müller, Gießen und Marburg
Otto Benkert, Mainz